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Newsbeitrag

Wie alles begann...

Manchmal beginnen Erfolgsgeschichten mit Dingen, die einem ins Auge stechen und vor denen man fasziniert steht, ohne zu wissen warum.

So geschehen auch im Falle von GMS, wo vor vielen Jahren ein kleiner Junge mit seiner Mutter in einem Großmarkt vor einem Gerät stand. Nichts ahnend, welchen großen Einfluss es auf ihn und seine zukünftige Karriere haben wird.

Über 30 Jahre später leitet der „Junge“ namens Ulrich Hutter nun gemeinsam mit seinem Bruder Heinrich eines der erfolgreichsten Softwareunternehmen Österreichs und das bereits über 20 Jahre lang…

Mit viel Leidenschaft, Herzblut und Pioniergeist entwickeln sie und ihr Team innovative, qualitativ hochwertige Softwareprodukte für Hotellerie, Gastronomie und Reha-Kliniken, die in Österreich, Deutschland und der Schweiz in namhaften Unternehmen im Einsatz sind.

Teil 1

Die Geschichte der Softwareentwicklung bei GMS. Von 1986 bis zur heute modernsten Softwareentwicklung am Markt.

Von Ulrich Hutter

 

“Das Ding will ich!” 

Ich erinnere mich noch ganz genau. Im Jahr 1986 war ich mit meiner Mutter in der METRO, einem Großhandel, in Salzburg einkaufen. Ich war neun Jahre alt. Dort stand ich irgendwann vor einem „Ding“, das mich faszinierte und sagte: „Das will ich!“. Weder meine Mutter, noch ich wussten genau, was „DAS DING“ alles macht oder kann, aber es faszinierte mich wahnsinnig und so landete es schlussendlich im Einkaufswagen. Tja, was soll ich sagen, es war mein erster Computer. Ein Commodore C64. Zu dieser Zeit der wohl legendärste Heimcomputer am Markt.  

 Mir wurde schnell langweilig mit dem „Ding“. Die Spiele hatte ich alle „durch“, wie es schon schön heißt. Sie waren ja auch nicht so cool wie die heutigen Games. Von der Grafik ganz zu schweigen. Es musste sich doch wesentlich mehr mit dem Computer anstellen lassen, da war ich mir sicher. So ich habe mir mit neun Jahren in den Kopf gesetzt, dem „Ding“ meinen Willen aufzuzwingen und lernte die Programmiersprache BASIC. 

Mit zwölf Jahren kam dann ein Intel x286 und 1995 hatte ich meine erste Software für das familiäre Sägewerk entwickelt in der Sprache Delphi 1 auf Windows 3.1 

Meine Mutter war begeistert, dass ich meine Begabung entdeckt hatte. Damals durfte man übrigens noch den lieben langen Tag vor dem Computer sitzen, ohne dass einen die Eltern wegzerrten und zu analogen Tätigkeiten zwangen. So war es auch meine Mutter, die die glorreiche Idee hatte, ich solle doch ein Programm für unser Hotel am Katschberg schreiben.Kleine Notiz am Rande: Hier war damals ein gewisser Herr namens Josef Lankmayer unser Hoteldirektor.  

 

Die erste deutschsprachige Hotelsoftware 

Ich hatte zu der Zeit von dem Hotelbusiness keine Ahnung. Klar, ich war zwar mit unserem Familienhotel und den internen Abläufen vertraut, aber das war es auch schon. Wie ein Wellnesshotel im Pinzgau, ein Stadthotel in Wien oder gar eine Hotelkette in Deutschland in puncto Strukturen und Prozesse funktionierten, davon hatte ich keinen blassen Schimmer. Also war meine Antwort sofort ein klares Nein. Als Konsequenz kauften wir ein Hotelprogramm namens „Felix“ von dem Unternehmen Team 80 in München Es war ein „extrem mächtiges“ Hotelsoftwareprogramm und, noch interessanter, das erste deutschsprachige Hotelprogramm überhaupt. Es konnte fast alles. Leider war es in DOS geschrieben und beinhaltete keine einzige Grafik. Also wirklich nichts! Für die Freaks unter euch: das Programm wurde eigentlich auf einem CTM-Mittelrechner entwickelt und hatte hier eine DOS Emulation. 

Felix war damals der Inbegriff eines Hotelsoftwareprogramms. Es kam erstmals 1979 zum Einsatz und konnte so gut wie alles. Übrigens: die erste Version von unserem Mitbewerber Fidelio war eine 1:1 Kopie von unserem PMS System Felix. Einziger Unterschied – es war in Farbe.  

 

Beginn einer erfolgreichen Zusammenarbeit  

Mein Bruder Heinrich stellte den Kontakt zu Jörg Günther, dem damaligen Geschäftsführer und Entwickler des Programms, her. Zu dem Zeitpunkt erkannte Team 80 bereits, dass sie mit ihrem Programm Felix den Sprung in die farbige, moderne Windows Welt nicht mehr alleine schaffen würden. Kurzum, ab dem Jahr 2000 entwickelten wir das Hotelprogramm gemeinsam weiter.  

1997 startete die Entwicklung eines hochmodernen Windows 32 Bit Programmes, welche den neuesten technischen Standards entsprach. Damals wurde als Datenbank die sogenannte „Paradox Datenbank“ verwendet, eine gute Weiterentwicklung der weit verbreiteten DBASE Datenbank. 

Als Programmiersprache wurde Delphi 3 gewählt, welche brandneu am Markt war und eine unglaublich schnelle Entwicklung von Softwareprodukten ermöglichte.  Randbemerkung: Delphi war zu dem Zeitpunkt die modernste Sprache überhaupt. Der Chefentwickler (Anders Hejlsberg) hat diese mit der Firma Borland gemeinsam erfunden. Microsoft erkannte die Genialität von Hejlsberg und des Programms Delphi. Mit viel Geld wurde Hejlsberg abgeworben, Delphi wurde zu Microsoft.net und somit zu der am weitesten verbreiteten Windows-Sprache der Welt.  

Zu Viert entwickelten wir das Hotelprogramm Felix weiter und es wurde, ohne zu übertreiben, eines der modernsten PMS Systeme zu dieser Zeit. 

 

Gelungener Start der neuen Version Felix 2000  

Warum der Name „Felix 2000“? Das Jahr 2000 näherte sich damals in großen Schritten. Somit stand der 2000er Bug vor der Türe und sorgte für Weltuntergangsstimmung in den Unternehmen. Alle dachten, am 1.1.2000 bricht die IT-Welt zusammen, das Finanzsystem kollabiert und alle Satelliten stürzen auf die Erde. Und was ist passiert? Natürlich nichts! Aber keiner weiß, was passiert wäre, hätten nicht viele abertausende Programmierer weltweit an der Modernisierung aller Programme gearbeitet…   

 

Was ist eigentlich Delphi? 

Delphi ist ein sogenanntes RAD-Tool (Rapid Application Development) und primär auf Business Anwendungen ausgelegt. Es ist eine echte Systemsprache, mit der alle Bereiche von Windows perfekt programmiert werden können. 

Delphi wurde von dem Unternehmen Borland erfunden. Der damalige CEO war der Meinung, Entwickler sind ja „eh nur Industriearbeiter am Fließband“ und deshalb gliederte Borland sein wichtigstes Produkt in eine neue Tochtergesellschaft namens CodeGear aus. Ich war selbst bei einer Rede von Dale Fuller, CEO von Borland, auf einer Konferenz in Frankfurt dabei. Dort erklärte er seine „Ansichten“ einer Entwicklergemeinde von 200 TOP Programmierern und erntetet dafür Unmengen an Buhrufen. Fuller musste 2005 zurücktreten und das Unternehmen Borland gibt es nicht mehr.  

Übrigens: Entwickler gehören inzwischen zu den bestverdienenden Personen und werden wegen ihrer einzigartigen Kreativität überall geschätzt und hofiert. Das höchste Gehalt zahlt nebenbei bemerkt Google LLC, eine Tochtergesellschaft des börsennotierten Unternehmens Alphabet Inc., ihren Entwicklern. Blöd nur, dass ein Großteil des Gehalts in die extrem überteuerten Wohnungen im Silicon Valley fließt. 

Delphi wurde über viele Jahre totgesagt und x-mal an Unternehmen wie Inprise, Embarcadero oder Idera weiterverkauft. Trotz aller Unkenrufe wurde es von einem extrem motivierten Team weiterentwickelt und gehört heute zu den modernsten Programmiersprachen am Markt. Delphi war etwa im TIOBE (Index für Programmiersprachen) immer unter den TOP 20 und das seit mehr als 20 Jahren. Aktuell ist sie sogar wieder auf Platz 11. Delphi hat es also geschafft. Es ist eine sehr gute Community vorhanden und es lassen sich damit nicht nur die modernsten Windows Anwendungen entwickeln, sondern ebenso perfekt Cross Plattformen (Android, ios, Linux, Windows). 

 

Firebird – populär & leistungsstark 

Damals bekam unsere Firma GMS immer mehr Kunden und die von uns benutzte Datenbank „Paradox“ (damals File basierend) stieß an ihre Grenzen. Der erste große Wechsel fand im Jahr 2002. Wir begannen die komplette Datenbank auf eine SQL-Server basierende Datenbank zu ändern. Dies war zuerst Interbase (damals ebenfalls vom Unternehmen Borland) und wurde später eine quelloffene Datenbank namens „Firebird“. 

Interbase war eine unglaubliche stabile SQL-Datenbank. Es gab die Geschichte, dass das amerikanische Militär für ihre Panzer eine Datenbank suchte und die Wahl damals auf Interbase fiel. Der Grund: Wäre die Wahl auf die Datenbank des Unternehmens Oracle gefallen, hätten sie, laut dem amerikanischen Verteidigungsministerium, zu jedem Panzer zwei Datenbank-Administratoren mitschicken müssen…. 

Firebird ist eine extrem stabile, hochperformante und sehr wartungsfreie Datenbank. Diese wird kontinuierlich von einer guten Community weiterentwickelt und entspricht allen Anforderungen einer hochmodernen SQL-Datenbank. Weltweit setzen weltweit setzen viele große Unternehmen Firebird ein wie etwa die Deutsche Presse Agentur. Bis heute basieren viele Softwareprodukte von GMS auf der Firebird Datenbank. 

Da ich „leider“ selbst Entwickler bin, ist und war die GMS immer sehr Technologie getrieben. D.h. wir heuerten viele Entwickler an, aber wenig Verkäufer. Bei unseren Mitbewerbern gibt es 20 Verkäufer und zwei Programmierer. Bei GMS ist das Verhältnis umgekehrt. Es gibt drei Verkäufer und 30 Programmierer. 

Uns war und ist es wichtig, dass wir immer auf den neusten und besten Technologien arbeiten. Programmierer sind schnell von „alten Dingen“ gelangweilt und daher freut es uns umso mehr, dass wir Programmierer beschäftigen, die schon länger als 20 Jahre bei uns sind. 

Die Modernisierung der Technologie scheint für den Kunden anfangs wenig zu bringen. Er sieht nach außen nicht, ob die Datenbank Paradox, Interbase oder Firebird heißt. Auch eine neue Version der Programmiersprache hat für den Kunden augenscheinlich keinen Vorteil. Irgendwann verpasst man aber den Anschluss. So kommt etwa ein neues Betriebssystem auf den Markt (z.B. Win 64 Bit) und die eigene, verwendete Technologie ist so alt, dass sie hierauf nicht mehr funktioniert. Will man dann auf neue Sprachen updaten, ist der Sprung meist extrem groß und mit vielen Gefahren verbunden. Viele IT-Firmen sind daran schon gescheitert.  

 

„Technische Schulden“? 

In der IT spricht man von „technischen Schulden“, die eine Software Firma automatisch über die Zeit aufbaut. Manchmal ist der Druck von Kunden so groß, dass man ein Feature oder ein Produkt auf den Markt bringt, bevor alle technischen Inhalte perfekt sind. Es funktioniert zwar, der Kunde ist zufrieden und zahlt, aber man hat kleine technische Fehler oder komplizierte Dinge eingebaut, die dann langfristig schwer zu warten und zu verstehen sind. Diese technischen Schulden muss man irgendwann „zurückzahlen“ und seinen Source-Code verbessern und optimieren. 

Bei GMS haben wir von Beginn an die Strategie verfolgt, die Technologien auf dem aktuellsten Stand zu halten und so dürfen unsere Programmierer regelmäßig auf die neuesten Programmiersprachen updaten. Das ist zwar sehr aufwendig, aber nachhaltig!  

Zusätzlich setzen wir auf regelmäßiges „Refactoring“. Das heißt man nimmt einen Code und schreibt ihn neu – meist ohne neue Funktionen, allerdings wird er sauberer und schneller. Auch das bringt langfristig gesehen viele Vorteile. Bei GMS ist nachhaltiges und langfristiges Denken die Basis von allen Mitarbeitern. „Quick Shots“ bringen zwar schnelles Geld, aber Nachhaltigkeit sichert über viele Jahre zufriedene Kunden, stabile Software und glückliche Mitarbeiter. 

Im Jahr 1997 konnte ich noch alles selbst machen: Software, Betriebssystem, Hardware und Netzwerk. Die Computertechnik war zwar sehr komplex, aber noch gut überschaubar. Mit viel Wissensbegier habe ich alles verschlungen, was an IT-Büchern damals vorhanden war. Unsere Firma bestand damals aus nur drei Mitarbeitern und konnte so trotzdem den Betrieben in allen Bereichen der Hotellerie und Gastronomie helfen und das IT-System perfekt aufbauen. 

Dann kam die Verbreitung des Internets und die Komplexität nahm exponentiell zu. Zu diesem Zeitpunkt haben wir die Entscheidung getroffen, dass GMS wachsen und in allen Bereichen Spezialteams aufbauen muss…

Fortsetzung folgt… 

Euer Ulrich 

 

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